In diesem Buch geht Edina Pusztai Nonn einer Reihe von Fragen nach, die den Spracherwerb von Kindern betreffen, die in der Familie einsprachig aufwachsen, dann aber in eine anderssprachige Institution kommen. Es interessiert sie vor allem die Frage, ob eine frühe zweisprachige Entwicklung auch dann erfolgreich verlaufen kann, wenn - wie das in sehr vielen gemischtsprachigen Familien in Südtirol der Fall ist - die zweite Sprache nicht in der Familie selbst erworben wird, sondern erst im Kindergarten oder in der Schule.
Die Arbeit zeigt, wie auch unter solchen Umständen mit Engagement und Einfühlungsvermögen aller Beteiligten - der ErzieherInnen, der anderen Kinder und deren Eltern - der ungesteuerte Erwerb der zweiten Sprache so gut gelingen kann, dass sie sogar zu einer Art "Erstsprache" der Kinder wird.

Sukzessiver, ungesteuerter L2-Erwerb im Vorschulalter am Beispiel dreier Migrantenkinder

Edina Pusztai Nonn, Dr. phil., ist in Budapest geboren. Nach dem Studium von Germanistik, DaF, Slawistik und Pädagogik an der Eötvös Lorand Universität in Budapest hat sie an der Leopold Franzens Universität in Innsbruck in Linguistik promoviert. Heute ist sie als Sprachpädagogin, Linguistin und Beraterin tätig. Ihre Schwerpunkte sind Spracherwerb, Sprachförderung und Fremdsprachendidaktik im Kontext von regionaler Mehrsprachigkeit und Migration. Sie arbeitet als Vertragsdozentin an der Freien Universität Bozen und als Mitarbeiterin der Pädagogischen Instituts für die deutsche und ladinische Sprachgruppe der Provinz Bozen sowie als freie Mitarbeiterin der pädagogischen Zeitschrift "forum schule heute".