Rebekka und Emeka, ein schwarzweißes Liebespaar im Wien der neunziger Jahre. Sie, Buchhändlerin und Verlagsvertreterin. Er, Agraringenieur und nigerianischer Prinz. Zwei Kulturen, zwei Welten treffen aufeinander, und je weiter die Erzählerin in das Labyrinth ihrer interkulturellen Beziehung hineinschlittert, desto nachdenklicher wird sie. Das Vertraute, Alltägliche wird in der Begegnung mit dem Fremden immer unglaublicher. Das gekonnte Spiel der Autorin, den Leser mit der Frage nach Authentizität und Fiktion allein zu lassen, führt diesen unweigerlich zur Überprüfung der unmittelbaren Wirklichkeiten und der eigenen Standpunkte.

Eine schwarz-weiße Liebesgeschichte

Neuauflage

Was leicht und witzig beginnt, erweist sich, je weiter man in die Geschichte eindringt, als doppelbödig und verstörend.

Rebekka Agbono-Puntigam, geboren 1958 in Wien, Germanistikstudium, Lektorin, Verlagsrepräsentantin. »Warum hast du mich jetzt geküßt?« ist ihr drittes Buch unter dem dritten Pseudonym. Eine weitere Geschichte von Rebekka und Emeka ist 1998 unter dem Titel »Dinner im Slum« im Marino Verlag München erschienen.

... Die schwarzweiße Liebesgeschichte zwischen der Österreicherin Bekki und dem nigerianischen Prinzen Emeka hält uns Leserinnen und Lesern aus dem europäischen Kulturkreis einen Spiegel vor. Sie gibt an vielen Stellen ein nüchtern-kritisches Feedback zur europäischen Kultur, zu Sitten und Eigenheiten, Standpunkten. Beim Lesen stellt man dann selber einiges in Frage ... (Antenne 4)

Wie sollte er wissen, dass jeder Kuss ein Abschiedskuss war, der meinte: Auf bald, ich geh jetzt in meine Welt, oder ein Begrüßungskuss: Hallo! Ich komme aus meiner Welt und bin in deiner angelangt, lass uns jetzt eine neue erfinden. Ich wusste selbst nicht genau, warum ich es tat. Wahrscheinlich, da es in meiner Kultur alle tun: Sie küssen, wenn sie kommen, sie küssen, wenn sie gehen, sie küssen zwischendurch und zwischendrin, mal hier, mal da – es sieht aus wie frei gewählt, aber dennoch kann es immer nur derjenige verstehen, der den gesamten Ritus verstanden hat ...