Die vorliegende Publikation dokumentiert auf einfühlsame Weise die Geschichte einer jüdischen Familie aus Kärnten, die seit ihrer Flucht 1938 aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwunden ist. Joseph und Marianne Scharfberg waren seit 1930 in Eisenkappel ansässig und betrieben ein Textilwarengeschäft. Unmittelbar nach der NS-Machtübernahme im März 1938 gehörte das im Ort ansässige jüdische Kaufmannsehepaar mit ihrem fünfjährigen Sohn Kurt zu den ersten Eisenkappler Opfern des NS-Regimes. Ihr Geschäft wurde »arisiert« und wie viele andere jüdische Familien wurden die Scharfbergs gewaltsam aus einem Land vertrieben, das ihnen zur Heimat geworden war. Die Familie schaffte die Flucht nach Palästina, wo sie völlig mittellos mit dem Aufbau einer neuen Existenz zu kämpfen hatten. Nach entbehrungsreichen Jahren gelang es ihnen in Haifa ein kleines Bekleidungsgeschäfts zu eröffnen.

O judovski družini Scharfberg v Železni Kapli / Über die jüdische Familie Scharfberg in Eisenkappel

Lisa Rettl, geb. 1972, lebt und arbeitet als freiberufliche Historikerin in Wien. Zahlreiche Projekte und Publikationen zu zeitgeschichtlichen Themen, insbesondere zur österreichischen Denkmallandschaft und Gedächtniskultur.

Werner Koroschitz, geb. 1961, lebt und arbeitet als freiberuflicher Historiker in Villach. Wissenschaftliche Leitung des Vereines Industriekultur und Alltagsgeschichte. Publikationen und Ausstellungen zu kultur- und zeitgeschichtlichen Themen in Kärnten und Wien.