Zur Konstruktion von mehrsprachigen sozialen Räumen und Praktiken in einer zweisprachigen Volksschule

Schulen als Orte des Spracherlebens – wie machen sprachliche und räumliche Praktiken aus Schulen Orte, an denen mehrsprachige Lebenswelten wahrgenommen und gelebt werden können? In Auseinandersetzung mit aktuellen Theorien zu sozialem Raum, ethnografischer Forschung und der sprachenpolitischen Situation europäischer Schulen und Bildungsinstitutionen zeigt dieses Buch die vielstimmigen Möglichkeiten sprachlicher Gestaltung auf.

Am konkreten und kleinräumigen Beispiel einer sprachlich heterogenen Volksschule in Kärnten mit slowenischer und deutscher Unterrichtssprache stellt die Autorin Schulsprachprofile als Methode vor: Die Perspektiven von SchülerInnen, Lehrenden und Eltern werden erforscht, um zu verstehen, wie Begegnung, Unterricht und Lernen beim Zusammentreffen mehrerer Sprachen funktionieren. Interviews, Workshops, Fotos und Zeichnungen dienen als Grundlage, um vielfältige Zuschreibungen zu ergründen, Motivationen zu erfahren und Pläne für die eigene Mehrsprachigkeit und jene der Umgebung zu erkennen. Wissenschaftlich fundiert und durch Analysebeispiele im Text belegt, laden praktisch anwendbare Aufgaben Lehrende und Lernende zu Zusammenarbeit und kooperativer Forschung ein.

Judith Purkarthofer promovierte an der Universität Wien und arbeitet als Linguistin an der Universität Oslo. Sie forscht mit vielsprachigen SprecherInnen in mehrsprachigen Kontexten und ist in der PädagogInnenfortbildung, in Workshops mit Kindern und Erwachsenen, sowie im Bereich Freie Medien aktiv.