Die makaber-grotesken Miniaturen, die Christiane Janach in ihren lautmalerischen rhythmisierten Poemen entwirft, balancieren auf der Schneide zwischen Lachen und Entsetzen, zwischen hintergründigem Sprachwitz, und durchdringendem Schmerz. Die Mundart, deren sie sich in einem Teil der Gedichte bedient, verleiht ihnen eine bösartige Vertraulichkeit: oba zeast / zeast / schtich i da de augalan aus / damit nix sichst / nix sichst, wird der Erdapfel getröstet, bevor er zu Brei zaschtompft wird. Es ist eine eigenwillige Mundart, die den Lesenden dazu verleitet, den heimlichen Fallen und unheimlichen Abgründen nachzuspüren, die hinter dem Alltäglichen und Vertrauten lauern.

pušcavske rože. gedichte -- pesmi

V slovenšcino prevedla Sonja Wakounig

Gedichte über die heimtückischen Welten hinter dem Heimischen, Allzuheimischen.

Christiane Janach, geboren 1961 in Klagenfurt. Literarischer Förderungspreis des Landes Kärnten 1988, Mund-art-Literaturpreis 1994 (in der Jury H. C. Artmann, der Janachs Gedichte der Weltliteratur zurechnet). Abgesehen von verstreuten Einzelpublikationen erschienen bisher zwei Bücher: Der Clown mit dem Spiegel (1987), seesterngedichte (bibliophiler Sonderdruck, 1996).
Sonja Wakounig, Lyrikerin und Übersetzerin, belegt mit ihrer einfühlsamen Übersetzung der schneeläufer-Gedichte ins Slowenische die Universalität von Janachs Poesie.

... So souverän ist noch kein Kärntner Autor mit dem Kärntner Dialekt umgegangen und keiner hat diese Sprache so ernst und beim Wort genommen. Kein geringerer als H. C. Artmann hat vor Jahren Christiane Janachs Lyrik als "Weltliteratur" bezeichnet ... (Bertram Karl Steiner, Kärntner Tageszeitung)



... Das Eingesperrtsein im eigenen Kopf ist für die 1961 in Klagenfurt geborene Lyrikerin Christiane Janach Ausgangspunkt für ihre Gedichte ... (Spectrum/Die Presse)

... Aus dem Hinterhalt zielt die Klagenfurter Autorin in ihren (Mundart-)Gedichten auf die Idylle. Da rutscht kein Bild faseentlich aus dem Rahmen, sondern kippt höchst kunstvoll vom Lachen ins Entsetzen ... (Uschi Loigge, Kleine Zeitung)

... Wenn Sie gerne Gedichte lesen, haben wir jetzt einen Geheimtip für Sie ... (ORF, Literatur)

... Christiane Janachs Gedichte gehen unter die Haut, weil sie wie ein wohltuendes Gel zuerst Zustimmung auslösen und erst nach einer genau bemessenen Zündzeit die wahre Botschaft aufsprengen: In den Adern fließt zuweilen eiskaltes Winterblut ... (Helmut Schönauer, Literaturhaus Wien)

winternacht
eine wüste kalt wie eisen
das der rauhreif klebrig macht
kalter schweiß
fieberheiß
lieg im schnee
nur die flocken seh ich
glitzern glitzern wie kristall
überall
kalte füße
brennend kalt
weiß nicht weiß nicht wer das ist
wer an meinen beinen frißt