Vorverurteilungen gehören zum Medienalltag. Nicht nur der immer wieder zitierte „böse“ Boulevard, auch so genannte „seriöse“ Blätter, Rundfunk- und Fernsehanstalten halten es mit Persönlichkeitsrechten und dem Schutz der Privatsphäre nicht immer so genau. Besonders soziale Medien (von X bis TikTok) verbreiten Fake News und sorgen für irritierende Falschmeldungen, die sich in Windeseile verbreiten. Etwa durch Internet-Trolle. Presserat und Pressekodex entpuppen sich als zahnlose Feigenblätter für eine angeblich funktionierende Pressefreiheit. Das Werk soll zeigen, dass durch Medienkampagnen und „alternative Fakten“ nicht nur an Einzelpersonen Rufmord verübt wird, sondern auch an Gruppen und Staaten. Medienunternehmen opfern die Medienethik auf dem Altar der Leser-, User- und Einschaltquoten. Die Schlagzeile als Maß aller Dinge? Wer einmal an den öffentlichen Pranger gestellt wird, gilt selbst nach einem Freispruch keinesfalls als „unschuldig“. Einsparungen im Pressewesen führen zu mangelhaften Recherchen und Verschmelzungen von PR und Berichten. Der Autor war jahrzehntelang Chefreporter. Im zweiten Teil berichtet er über kuriose Erlebnisse – vom Interview mit dem Heiligen Vater über Diktator Gaddafi bis zum Serienkiller. Vom Krokodil auf der Prosektur bis zum „James-Bond“-Einsatz. Und über hautnahe Reportagen als „Kärntner Wallraff“.

Harald Raffer, Jahrgang 1956, war über 30 Jahre Chefreporter einer Tageszeitung und 15 Jahre Presse-Sprecher der Stadtwerke. Als Aufdeckungsjournalist sorgte der Klagenfurter Ex-Journalist für Exklusiv-Geschichten und ungewöhnliche Interviews. Der Kärntner studierte „nebenbei“ Germanistik und Medienkommunikation und unterrichtete als Uni-Lehrbeauftragter. Derzeit ist Prof. Dr. Raffer als Buchautor tätig.