Im steirischen Peggau befindet sich nahe dem Gelände, auf dem von August 1944 bis April 1945 ein Konzentrationsnebenlager von Mauthausen eingerichtet war, ein Gedenkstein. Dieser bezeichnet ein Sammelgrab von 82 Toten, welche bis dato als namenlose Konzentrationshäftlinge ausgewiesen wurden. Nun ist es gelungen, 44 der ermordeten NS-Opfer zu identifizieren. Zudem wird in diesem Buch gezeigt, dass zusammen mit den KZ-Häftlingen auch ungarische Juden im Sammelgrab beigesetzt worden sind. Einigen von diesen kann ebenfalls der Name zurückgegeben werden.
Das Buch versteht sich als Bestandteil einer zeitgemäßen Gedenkstättenarbeit, die zur Personalisierung des Opfergedenkens beitragen soll.

Personalisierung des Opfergedenkens am Beispiel der NS-Opfer von Peggau

Wider die »Arbeit am Vergessen« –
anonymisierte NS-Opfer erhalten ihre Namen zurück.

Anita Farkas, Mag.a, geboren 1968 in Vorau/Steiermark. Studium der Psychologie und Erziehungswissenschaften mit den Schwerpunkten Pädagogik und Kultur (Gedenkstättenpädagogik, Erinnerungsarbeit) und Sozialpsychologie. Diplomarbeit: Kollektives Gedächtnis und Erinnerungsbedarf in der Steiermark.

... Die Publikation steht in der Tradition der pädagogisch-psychologischen orientierten "Erinnerungsarbeit". Der Autorin gelingt es überzeugend, einen Forschungsweg zu beschreiten, der sich von der traditionellen Geschichtsschreibung deutlich abhebt und am ehesten der praktischen Kulturwissenschaft zuzuordnen ist. Besonders spannend lesen sich die Ergebnisse, die nach dem methodischen Konzept der "Spurensuche" gewonnen wurden. (...) Es ist deshalb zu hoffen, dass solche Publikationen Marksteine für eine Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung sind (...). In diesem Sinne ist diesem schmalen, aber gehaltvollen Büchlein ein breiter LeserInnenkreis zu wünschen. ... (Peter Gstettner, Schulheft)