Aus dem Mazedonischen übersetzt von Alexander Sitzmann
Mit einem Nachwort von Kristina Jurkovič

Reserveleben ist eine mitreisende Geschichte über das Schicksal zweier am Kopf miteinander verwachsener siamesischer Zwillinge mit vielsagenden Namen: Zlata (die Goldene) und Srebra (die Silberne). Im Fokus steht ihr Kampf um Individualität, Privatsphäre und ein voneinander getrenntes Leben. Ihr Drama spielt in der Zeit von 1984 bis 2012 zwischen Skopje und London, umfasst aber auch Geschehnisse, die nicht nur Teil ihrer persönlichen, sondern auch der kollektiven Erinnerung und Geschichte sind. Der von Zlata erzählte Roman beginnt an einem Nachmittag im Juni 1984 in einer Vorstadt von Skopje, wo er im August 2012 auch endet. Die zwei Hauptfiguren spielen mit einer Freundin Wahrsagen: wen sie wo und wann heiraten und wie viele Kinder sie bekommen werden, ob ihr Ehemann arm, reich oder gar ein Milliardär sein wird. Zu Beginn spielen Srebra und Zlata, am Ende Zlatas Töchter Marta und Marija. Der Kreis schließt sich – 28 Jahre Leben, Heranwachsen, Leiden, Lieben und Hassen. Die Trennung der siamesischen Zwillinge fällt mit der Trennung der ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken zusammen. „Reserveleben“ ist nicht nur ein Liebes-, sondern auch ein politischer und Geschichtsroman sowohl über die Zeit, in der wir leben, als auch über Menschen, in denen wir uns wiedererkennen.