Der Titel des Buches bezieht sich auf einen Satz von Fritz Morgenthaler, einem Mitbegründer der Ethnopsychoanalyse, welche uns gelehrt hat, dass nur über die Bennenung und Reflexion der eigenen Fremdheit eine interessante und ertragreiche Kommunikation mit Menschen aus anderen Kulturen möglich ist. Der vorliegende Sammelband vereinigt aktuelle Forschungsergebnisse und Praxisberichte aus dem Bereich der Entwicklungszusammenarbeit aus fünf Kontinenten, in denen PsychologInnen und soziale PraktikerInnen ihre Arbeit auf lebendige Weise darstellen. Es geht um so unterschiedliche Themen wie Bürgerkriegsfolgen in Lateinamerika, alte Menschen in Ostafrika, Traumabewältigung in Ruanda, Hilfe für Traumaopfer in Sri Lanka und Thailand, die Begegnung mit sibirischen Schamanen, seelischen Folgen der Kulturrevolution in China oder ein Zirkusprojekt mit australischen Aborigineskindern. Allen AutorInnen ist ein engagierter und zugleich selbstreflexiver Zugang zum Thema gemeinsam. Ihre Beiträge sind in Verbindung mit der Abteilung für Sozialpsychologie, Ethnopsychoanalyse und Psychotraumatologie an der Universität Klagenfurt und dem Studiengang Soziale Arbeit an der Fachhochschule Kärnten entstanden.

Interkulturelle Begegnung und psychosoziale Praxis auf fünf Kontinenten

Klaus Ottomeyer ist Professor am Institut für Psychologie der Universität Klagenfurt und leitet dort die Abteilung für Sozialpsychologie, Ethnopsychoanalyse und Psychotraumatologie. Schwerpunkt psychotherapeutische Arbeit mit traumatisierten Kriegsflüchtlingen und Gewaltopfern.

Barbara Preitler ist Psychologin und Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Trauma. Projektmitarbeiterin an der Universität Klagenfurt. Langjährige leitende Funktionen in der Projekten der Entwicklungszusammenarbeit und zur Unterstützung traumatisierter Menschen mit Schwerpunkt Südasien.

Helmut Spitzer ist Professor für Soziale Arbeit an der Fachhochschule Kärnten, Studienbereich Soziales. Publikationen u. a. über Kindersoldaten un Uganda und Straßenkinder in Tansania. Laufende Forschungsprojekte in Ostafrika.

Die Berichte des Sammelbandes sind voller persönlicher Erlebnisse und Geschichten aus (zunächst) fremden Kulturen... Die anfängliche "Irritation", die oft durch die Begegnungen unterschiedlicher Menschen entsteht, wird als etwas Ertragreiches und Erstrebenswertes angesehen. Somit liegt hier nicht nur ein Fachbuch vor, sondern auch ein interessanter Erfahrungsbericht der AutorInnen, die ihr - manchmal widersprüchlichen - Gefühle und Reaktionen, die das Auseinandersetzen mit dem Fremden auf sehr persönliche Weise schildern (Armanda Feka in "Der Standard" 2.11.2010)

(...) Um dies zu zeigen nimmt das Buch den Leser, die Leserin, mit auf eine Weltreise. Dabei wechseln nicht nur Orte, sondern auch Perspektiven. (...) Das Buch bietet keine allgemeingültige Lösung für die aufgezeigten Probleme in der Praxis – das ist auch nicht sein Anliegen. (Südwind Magazin für internationale POlitik, Kultur und Entwicklung Nr. 1-2 32. Jg. Februar 2011)