Märchen und Erzählungen der Kalderaš werden im sechsten Band der Reihe präsentiert, die vom Romani-Projekt an der Karl-Franzens-Universität Graz herausgegeben wird. Der Name Kalderaš ist eine Berufsbezeichnung und bedeutet ›Kesselschmiede‹; er geht auf das rumänische caldáre, ›Kessel‹, zurück. Die Etymologie dieses Worts verweist auch auf die Herkunft der Sprecher dieses Romani-Dialekts aus dem heutigen Rumänien. Ursprünglich in der Walachei und Moldawien beheimatet, sind Kalderaš und andere sogenannte Vlach-Roma nach Aufhebung der Sklaverei und Leibeigenschaft mangels Existenzgrundlage aus diesen Gebieten abgewandert. Die heute in Österreich lebenden Kalderaš sind ab den 1960er Jahren als Arbeitsmigranten aus Serbien nach Österreich gekommen und leben seither im Großraum Wien. Aufgrund der weltweiten Verbreitung der Kalderaš und ihres starken Zusammenhalts über Staatsgrenzen hinweg sind auch die in Österreich lebenden Angehörigen dieser Roma-Gruppe international vernetzt; ein Faktum, das die Textauswahl dieses Bandes wiederspiegelt: Neben Texten aus Österreich präsentiert die Sammlung Märchen und Erzählungen von ErzählerInnen aus ganz Europa und darüber hinaus. Sie geben Einblick in die mündliche Erzähltradition, in die Alltagskultur und die Oral History der Kalderaš. Im Anhang werden die Herkunft der Texte, die Erzählkultur der Kalderaš und die Besonderheiten der Romani-Varietät erläutert.
»Man hörte und es ging das Gerücht …«

Märchen und Erzählungen der Kalderaš – Paramica le Kaldêrašengê

»Man hörte und es ging das Gerücht …«
Ein neuer Band mit Roma-Märchen.