Anders als in herkömmlichen Anthologien stehen die Texte dieses Lesebuchs nicht zufällig und beziehungslos nebeneinander. Hier treten sie miteinander in einen Dialog, kommentieren sich gegenseitig, machen spitze Bemerkungen übereinander und sparen nicht mit ironischen Seitenhieben. "Textinsekten" (Gert Jonke) schwirren durch das Buch, versetzen liebevoll-ironische Sticheleien, manchmal auch schmerzhafte Stiche. Viele der Texte wurden in intensiver Sucharbeit in Bibliotheken und Archiven zu Tage gefördert. So findet sich Unbekanntes von Bekannten (wie Musil, Hofmannsthal, Rilke, Mahler, Brahms, Bachmann, Guttenbrunner, Lavant, Handke, Kofler, Winkler), Überraschendes und Spannendes von Vergessenen und Unterschätzten, aber auch Unsägliches von Überschätzten und Berührendes von Namenlosen.

Liebeserklärungen. Kopfnüsse. Denkzettel.

Eine Buch zum Lesen, Nachdenken und Verschenken. Kontrapunktische Stimmen, Synkopen und Dissonanzen

Klaus Amann, a. o. Univ.-Prof. Dr. phil., geboren 1949, lehrt neue deutsche Literatur an der Universität Klagenfurt und ist Leiter des Robert-Musil-Instituts/Kärntner Literaturarchiv. Langjähriger Juror des Ingeborg-Bachmann-Lesewettbewerbes. Zahlreiche Publikationen, zuletzt als Herausgeber von Die Aufhebung der Schwerkraft. Zu Gert Jonkes Poesie (1998) und Werner Kofler. Texte und Matrialien (2000). Im Drava Verlag: "Denn ich habe zu schreiben. Und über den Rest hat man zu schweigen." Ingeborg Bachmann und die literarische Öffentlichkeit (1997).

... Provokant und vergnüglich fügen sich literarische Fundstücke zu Rede und Gegenrede über Land und Leute ... Die Presse/Spectrum)
... Klaus Amanns Kärntenanthologie kommt dem Ideal des Genres verflixt nahe: ein reiches Textkorpus voll Überraschungen, mit Raffinement und Witz komponiert. Als höchst produktiv erweist sich das Konzept literarischer Fußnoten -- Fundstücke, Glossen, Apercus, die unterm Strich den laufenden Text begleiten, beeinspruchen, Stichworte aufgreifen ... (Daniela Strigl, Falter Wien)
... "Kärnten. Literarisch" weigert sich, Hitparade zu sein, sammelt nicht jene Texte zu einem Thema, die der Herausgeber für die gelungendsten hält, sondern solche, die dazu beitragen, ein tiefenscharfes Panoramabild eines in sich widersprüchlichen österreichischen Bundeslandes zu schaffen ... (Antonio Fian, Die Presse/Spectrum)
... Der beste Almanach, der in Kärnten je verlegt wurde ... (Ilse Gerhardt, Kärntner Woche)
... Herausgekommen ist ein Kärnten-Lesebuch, das mit der ungeheuren Fülle seines Materials zu einem weit stichhaltigeren, weil kritischerem Bild kommt als sonst in Büchern dieser Art üblich (Neue Zürcher Zeitung)
... Und seit 2002 gibt es dazu eine Anthologie, die kein anderes Bundesland in ähnlicher Qualität vorzuweisen hat ...(Evelyne Polt-heinzl, Wiener Zeitung)