»Vielen seiner immer noch zu wenigen Leser gilt Werner Kofler, seit Thomas Bernhard tot ist, als der wortgewaltigste Prosaist Österreichs und als schärfster und untergriffigster Satiriker des Landes. (…) Er selbst und viele seiner Texte beziehen einen guten Teil ihrer Kraft aus der moralischen und literarischen Verachtung des Betriebs, auf den er als Schreibender zugleich materiell und existentiell angewiesen ist. Trotz aller Preise und Auszeichnungen, und es sind mittlerweile viele und bedeutende, steht er außerhalb und er verteidigt diese Stellung im öffentlichen Abseits grimmig, wenngleich nicht ohne spürbaren Genuss.« So charakterisiert der renommierte Literaturwissenschafter Klaus Amann Koflers randständige Position im Literaturbetrieb – und tritt mit diesem Lesebuch, dessen Textauswahl er gemeinsam mit dem Autor getroffen hat, zugleich den Nachweis an, dass Kofler einer von denen ist, die gelesen und immer wieder gelesen gehören.
So will die repräsentative Auswahl, die Texte unterschiedlicher Gattungen enthält (Erzählendes, Kurzprosa, Notizen, Stücke für Bühne und Rundfunk u. a.), darunter zentrale Werke wie Herbst, Freiheit oder Tanzcafé Treblinka, gerade jene ansprechen, die sich der verstörenden und reinigenden Wirkung Koflerscher Wortgewitter bislang nicht ausgesetzt haben. Indem es Ungreifbares oder verstreut Publiziertes wieder zugänglich macht, richtet sich das mit einer Lesung des Autors auf CD ergänzte Buch aber auch an jene, die Koflers Schreiben schon verfallen sind.

Lesebuch

»… sich an die Schreibmaschine setzen und zu spielen, zu spinnen beginnen« – Werner Kofler für Kenner und Neueinsteiger.

Werner Kofler, geboren 1947 in Villach. Seit 1968 freiberuflicher Schriftsteller. Lebt in Wien. Über 20 Buchpublikationen, darunter Guggile (1975), Aus der Wildnis (1998), Manker (1999), Ida H. (2000), Tanzcafé Treblinka (2001), Kalte Herberge (2004), Triptychon (2005).

Ob als komparatistische Grundlage, um Texte nach bestimmten Motiven und deren Anwendungen zu untersuchen, oder als Angebot, diese Auswahl mit autobiographischen Aspekten in Verbindung zu bringen: Das Lesebuch bietet eine Vielfalt von Lektüremöglichkeiten für die Werke eines Autors, über den Ernst Jandl in den 1970er Jahren nach einem Besuch in der Hetzgasse festgestellt haben soll: „Jeder Schriftsteller sollte einen Brotberuf haben, mit Ausnahme von einem wie Werner Kofler." (Marina Correa)

Bei Kofler geht es stets um etwas, ihm ist es bei allem Sarkasmus immer bitter ernst. (...) Da einige seiner Bücher inzwischen vergriffen sind, manches auch verstreut und nicht leicht zugänglich, ergibt ein Kofler-Lesebuch (...) einigen Sinn - für die, die den Autor eben erst entdecken ebenso wie für seine Kenner. (Florian Neuner, www.literaturhaus.at)

Die literarische Raffinesse und dem künstlerischen Ingenium Werner Koflers verdankt die österreichische Literatur einiges vom Besten, was in den letzten Jahrzehnten geschrieben wurde. (freiStil)

Kofler lehnt die Kohärenz ab, um so die Wahrheit zu dekonstruieren und zu kritisieren. Durch Montage, Zitate und intertextuelle Anspielungen wird dem Leser eine aktive Beteiligung am Text abgefordert, die sich gegen das traditionelle Literaturverständnis richtet. (Julia Zarbach, www.kulturwoche.at)

Kofler setzt sich in äußerst offensiver aber in doch fein konstruierter Form mit der verdrängten und verleugneten nationalsozialistischen Vergangenheit Kärntens und Restösterreichs auseinander. Selten wurden experimenteller Text und Realität so verstörend und doch lesbar miteinander verwoben. (Conny Stachl, Megaphon)

Als Erregungskünstler hat Werner Kofler seinen präzisen Stil, und als Stilist kennt er die produktive Kraft der Erregung. Und das nicht nur deshalb, weil er ein genauer Leser von Karl Kraus ist. (...) Werner Koflers »Racheakte« zählen zum Unversöhnlichsten und somit zum Besten, was die österreichische Literatur zu bieten hat. (NZZ Online)

Kennen Sie schon meinen Triestroman in einem Satz, nein? Lass Triest aus dem Spiel, sagte sie bitter … Gut, nicht? Ah, wie gern würde ich noch kürzere Romane und Novellen schreiben, wie gern würde ich nichts mehr schreiben, überhaupt nichts mehr, aber meine Nichtlesergemeinde, die Millionen und Abermillionen, die nach meiner Literatur nicht verlangen, zwingen mich, damit fortzufahren … Aber keine Frage, irgendwann werde ich alle, die nichts von mir hören wollen, mit Verstummen und Schweigen bestrafen … Und sollten sie noch so sehr nichts von mir hören oder lesen wollen, ich werde mich nicht umstimmen lassen, nicht ich. (Aus Herbst, Freiheit)

»Vielen seiner immer noch zu wenigen Leser gilt Werner Kofler, seit Thomas Bernhard tot ist, als der wortgewaltigste Prosaist Österreichs und als schärfster und untergriffigster Satiriker des Landes. (…) Er selbst und viele seiner Texte beziehen einen guten Teil ihrer Kraft aus der moralischen und literarischen Verachtung des Betriebs, auf den er als Schreibender zugleich materiell und existentiell angewiesen ist. Trotz aller Preise und Auszeichnungen, und es sind mittlerweile viele und bedeutende, steht er außerhalb und er verteidigt diese Stellung im öffentlichen Abseits grimmig, wenngleich nicht ohne spürbaren Genuss.« So charakterisiert der renommierte Literaturwissenschafter Klaus Amann Koflers randständige Position im Literaturbetrieb – und tritt mit diesem Lesebuch, dessen Textauswahl er gemeinsam mit dem Autor getroffen hat, zugleich den Nachweis an, dass Kofler einer von denen ist, die gelesen und immer wieder gelesen gehören.
So will die repräsentative Auswahl, die Texte unterschiedlicher Gattungen enthält (Erzählendes, Kurzprosa, Notizen, Stücke für Bühne und Rundfunk u. a.), darunter zentrale Werke wie Herbst, Freiheit oder Tanzcafé Treblinka, gerade jene ansprechen, die sich der verstörenden und reinigenden Wirkung Koflerscher Wortgewitter bislang nicht ausgesetzt haben. Indem es Ungreifbares oder verstreut Publiziertes wieder zugänglich macht, richtet sich das mit einer Lesung des Autors auf CD ergänzte Buch aber auch an jene, die Koflers Schreiben schon verfallen sind.

Lesebuch

»… sich an die Schreibmaschine setzen und zu spielen, zu spinnen beginnen« – Werner Kofler für Kenner und Neueinsteiger.

Werner Kofler, geboren 1947 in Villach. Seit 1968 freiberuflicher Schriftsteller. Lebt in Wien. Über 20 Buchpublikationen, darunter Guggile (1975), Aus der Wildnis (1998), Manker (1999), Ida H. (2000), Tanzcafé Treblinka (2001), Kalte Herberge (2004), Triptychon (2005).

Ob als komparatistische Grundlage, um Texte nach bestimmten Motiven und deren Anwendungen zu untersuchen, oder als Angebot, diese Auswahl mit autobiographischen Aspekten in Verbindung zu bringen: Das Lesebuch bietet eine Vielfalt von Lektüremöglichkeiten für die Werke eines Autors, über den Ernst Jandl in den 1970er Jahren nach einem Besuch in der Hetzgasse festgestellt haben soll: „Jeder Schriftsteller sollte einen Brotberuf haben, mit Ausnahme von einem wie Werner Kofler." (Marina Correa)

Bei Kofler geht es stets um etwas, ihm ist es bei allem Sarkasmus immer bitter ernst. (...) Da einige seiner Bücher inzwischen vergriffen sind, manches auch verstreut und nicht leicht zugänglich, ergibt ein Kofler-Lesebuch (...) einigen Sinn - für die, die den Autor eben erst entdecken ebenso wie für seine Kenner. (Florian Neuner, www.literaturhaus.at)

Die literarische Raffinesse und dem künstlerischen Ingenium Werner Koflers verdankt die österreichische Literatur einiges vom Besten, was in den letzten Jahrzehnten geschrieben wurde. (freiStil)

Kofler lehnt die Kohärenz ab, um so die Wahrheit zu dekonstruieren und zu kritisieren. Durch Montage, Zitate und intertextuelle Anspielungen wird dem Leser eine aktive Beteiligung am Text abgefordert, die sich gegen das traditionelle Literaturverständnis richtet. (Julia Zarbach, www.kulturwoche.at)

Kofler setzt sich in äußerst offensiver aber in doch fein konstruierter Form mit der verdrängten und verleugneten nationalsozialistischen Vergangenheit Kärntens und Restösterreichs auseinander. Selten wurden experimenteller Text und Realität so verstörend und doch lesbar miteinander verwoben. (Conny Stachl, Megaphon)

Als Erregungskünstler hat Werner Kofler seinen präzisen Stil, und als Stilist kennt er die produktive Kraft der Erregung. Und das nicht nur deshalb, weil er ein genauer Leser von Karl Kraus ist. (...) Werner Koflers »Racheakte« zählen zum Unversöhnlichsten und somit zum Besten, was die österreichische Literatur zu bieten hat. (NZZ Online)

Kennen Sie schon meinen Triestroman in einem Satz, nein? Lass Triest aus dem Spiel, sagte sie bitter … Gut, nicht? Ah, wie gern würde ich noch kürzere Romane und Novellen schreiben, wie gern würde ich nichts mehr schreiben, überhaupt nichts mehr, aber meine Nichtlesergemeinde, die Millionen und Abermillionen, die nach meiner Literatur nicht verlangen, zwingen mich, damit fortzufahren … Aber keine Frage, irgendwann werde ich alle, die nichts von mir hören wollen, mit Verstummen und Schweigen bestrafen … Und sollten sie noch so sehr nichts von mir hören oder lesen wollen, ich werde mich nicht umstimmen lassen, nicht ich. (Aus Herbst, Freiheit)