Anlässlich des Österreich-Vorsitzes im Europarat von November 2013 bis Mai 2014 hat die Stadt Graz gemeinsam mit der Stadt Straßburg die Akademie Graz dazu eingeladen, basierend auf ihrem 2008 in Graz gegründeten Festival und Kulturnetzwerk Romale! eine Ausstellung zeitgenössischer Roma-Kunst zu entwickeln. Die Ausstellung Have a look into my life! Europäische Kunst der Roma wurde in transnationaler Zusammenarbeit und in einem Netzwerk europäischer Institutionen wie dem Europarat und Roma-Dachverbänden organisiert. Sie war vom 8. bis 25. Mai 2014 im repräsentativen Kulturzentrum L’Aubette im Zentrum von Straßburg zu sehen.
Das Bild der Roma in der medialen Berichterstattung ist meist negativ, die Stimmen der Roma selbst ?nden kaum Gehör. Have a look into my life! lädt dazu ein, sich selbst ein Bild zu machen. Vierzehn Roma-KünstlerInnen aus ganz Europa, von Finnland bis zum Kosovo, von Frankreich bis Lettland, beschreiben persönliche Geschichten und Erfahrungen.
Ihre Kunstwerke sind ein politisches Statement gegen die beständige und allgegenwärtige Diskriminierung, mit der Roma seit Jahrhunderten und bis heute konfrontiert sind. Denn auch in der Kunstwelt sind sie, ebenso wie in allen anderen Bereichen der Gesellschaft, an den Rand verwiesen.

Selbstdarstellung der Roma in der zeitgenössischen Kunst

Delaine Le Bas, (GB), geb. 1965, studierte Kunst und Design am West Sussex College of Art und an der St. Martins School of Art in London. Sie ist eine international renommierte Künstlerin, die sich mit dem Thema der Ausgrenzung in unterschiedlichen sozialen Kontexten beschäftigt. Ausstellungen u. a. in Prag, Venedig, Berlin, London, Dublin, Los Angeles, Wien, Gwanju.

Astrid Kury, Mag.a Dr.in phil. (AT), geb. 1968, studierte Rechtswissenschaften und Kunstgeschichte in Wien und Graz, 1994 –2004 Mitarbeiterin des interdisziplinären Spezialforschungsbereichs »Moderne. Wien und Zentraleuropa um 1900« und Lehrbeauftragte am Institut für Kunstgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Vortragstätigkeit an Museen und kulturwissenschaftlichen Institutionen. Seit 2005 an der Akademie Graz im Bereich Kunstvermittlung und Wissenstransfer tätig, seit November 2006 Präsidentin der Akademie Graz.

Ursula Glaeser, Mag.a (AT), geb. 1963, Studium der angewandten Linguistik in Graz. Mitarbeit im Romani-Projekt zur Kodifizierung und Didaktisierung des Burgenland-Romani an der Karl-Franzens-Universität Graz ; Entwicklung von Sprachlehrmaterialien und Sprachunterricht. Seit 2008 tätig für das Romale!-Kulturnetzwerk/Akademie Graz. Tätig als Sozialpädagogin und Coach.