Messners Liebeslyrik zeichnet sich durch eine sensible Vitalität und durch selbstkritische Empfindsamkeit aus, deren Spannung in der ruhigen Vibration der Verse zum Ausdruck kommt. Mit dem vorliegenden Band wird sie dem Leser in drei Sprachen zugänglich gemacht. Die Übersetzung ins Deutsche stammt vom Autor und von Josef Strutz, die ins Italienische von Jolka Milic.
Selbstkritisch-empfindsame Liebeslyrik aus der Feder des Doyens der österreichisch-slowenischen Literatur.

Ins Deutsche übersetzt von Josef Strutz, ins Italienische von Jolka Milic

Janko Messner, geb. 1921 in Aich bei Bleiburg/Dob pri Pliberku (Kärnten). Einer der hervorragendsten Vertreter der kärntner-slowenischen Literatur. Zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen, darunter »Das goldene Prag« 1977 für das Fernsehdrama »Vrnitev« (Rückkehr), zuletzt »Aritas«-Preis 1995 für die beste Satire in slowenischer Sprache. Ab 1970 zahlreiche literarische Veröffentlichungen – Prosa, Lyrik, Dramen – in slowenischer und in deutscher Sprache.

... eine der überzeugendsten heimischen Lyrikproduktionen der letzten Jahre ... Was Haderlap seismographisch aufgezeichnet hat, ist das letzte Beben eines alten Volkes, dem sie ein Requiem singt und gegen dessen von Bitterkeit geprägte Mentalität sie zugleich ständig aufbegehrt ... (Rund- und Rückblick auf die österreichische Literatur des Jahres 2001)

Schatten
Wie gern würde ich
es sagen
noch bei Tageslicht
ehe die Schatten meines Abends
zuwachsen
Ich fürchte
nichts mehr sagen zu können
über die Sehnsucht
des Chors der Elenden in Nabucco
wie ich Chopin liebe
das Trommeln des Regens auf Mallorca
nichts mehr sagen zu können
über das Heimweh
des Fremden in der Heimat
Ich fürchte
es könnte zu spät sein
Zu schnell
wachsen die Schatten
meines Abends