Fragmente der italienischen Diskussion über ein Grenzgebiet: Eine Anthologie
Band 1: 1950-1972
Aus dem Italienischen übersetzt von Walter Kögler

Diese Anthologie will ein Beitrag zum Verständnis der Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert sein. Hier werden insbesondere die Beiträge der italienischen Politiker und Intellektuellen zu den politischen Ereignissen in Südtirol von Beginn der 1950er Jahre an berücksichtigt. Bei der Auswahl der Texte wurden sowohl politische Essays und Artikel als auch geschichtliche Werke berücksichtigt. Die Autoren sind Protagonisten der lokalen Szene aber auch Beobachter von außerhalb. Die Herausgeber glauben und hoffen alle unterschiedlichen Meiningen, welche in dieser oft erregten und rauen Debatte vorgetragen wurden, berücksichtigt zu haben.

Einige der Beträge mögen dem deutschsprachigen Leser neu und manchmal auch befremdlich erscheinen, sie gehören aber, nolens volens, auch zu dieser Auseinandersetzung.

Die Gegenüberstellung der Meinungen von gestern und der Wirklichkeit von heute, kann aber auch für die Ausarbeitung einer Zukunftsperspektive für dieses so eigenartige Land Südtirol hilfreich sein.

Diesem ersten Band, der bis zur Verabschiedung des zweiten Autonomiestatuts reicht, folgt im nächsten Jahr ein weiterer Band, der die Debatte gerade um dieses Autonomiestatut bis in die Gegenwart nachvollzieht.

Maurizio Ferrandi, in Bozen geboren, vereint seit seinen Hochschuljahren die Leidenschaft für den Journalismus mit der für die Südtiroler Geschichte des 20. Jahrhunderts. In seiner Diplomarbeit befasste er sich schon mit der Option der Südtiroler im Jahr 1939. Als Journalist hat er für unterschiedliche Zeitungen und dann 20 Jahre lang für den öffentlichen Rundfunk RAI in Bozen gearbeitet und sich immer wieder mit geschichtlichen Themen wie der Verabschiedung des „Südtirol-Pakets“ oder dem „Gruber-Dagsaperi-Abkommen“ befasst. Seine Bücher befassten sich mit der Geschichte der Messe Bozen, der Biografie von Ettore Tolomei und der Beziehung von Benito Mussolini zu Südtirol.

Gabriele Di Luca, in Livorno geboren, Besuch der Universität Bologna; lebt seit zwanzig Jahren in Südtirol, wo er als Lehrer an der Oberschule, als Übersetzer und Journalist tätig ist. Verfasst regelmäßig Leitartikel für die italienischsprachige Tageszeitung »Il Corriere dell’Alto Adige«, und schreibt für das zweisprachige Online-Portal »salto.bz«