Die Frage, ob die Haider-FPÖ eine rechtsextreme und fremdenfeindliche Partei ist, bewegt ganz Europa. Das aktuelle Buch des Sozialpsychologen Klaus Ottomeyer gibt auf der Grundlage von neuem Material Antworten und zeigt, wie die verschiedenen Teilinszenierungen von Jörg Haider die Selbstdarstellung als »Robin Hood Österreichs«, als Sportler, attraktiver Mann, umschwärmter Star und »Bierzelt-Sozialist« die rechtsextreme Identifizierung zugleich verhüllen und verstärken. Die Faszination durch den politischen Medienstar reicht bis weit in die Reihen seiner Kritiker. Das Buch bringt die verschiedenen Mechanismen in der Psychopolitik der Haider-FPÖ auf eine einfache und bildhaft anschauliche Weise ins Bewusstsein.

Zur Psychopolitik der FPÖ

Klaus Ottomeyer geb. 1949 in Frankfurt am Main. Dr. rer. pol., Dipl. Psychologe, Psychotherapeut. Seit 1983 Professor für Sozialpsychologie an der Universität Klagenfurt. Schwerpunkte: Arbeit mit ausländischen und inländischen Opfern von Gewalt sowie Psychologie des Rechtsextremismus. Zahlreiche Buchpublikationen in Deutschland und Österreich. Im Drava Verlag u.a.: »Jörg Haider und sein Publikum« (gemeinsam mit Harald Goldmann und Hannes Krall) 1992 (2. Aufl. 1995), »Kriegstrauma, Identität und Vorurteil« 1997, »Interkulturelle Trauma-Diagnostik« (gemeinsam mit Walter Renner) 2007.

... Ottomeyers psychologische Erklärung für den Erfolg Haiders ist so banal, dass es fast schon weh tut. Dies liegt freilich nicht am Unvermögen des Autors, komplexe Zusammenhänge darzustellen, sondern am Wesen der 'Haider-Show', die sich seit mehr als einem Jahrzehnt als Quotenhit erweist ... (Thomas Neuhold, Der Standard)

... Ein sehr nachdenklicher Beitrag zur Erforschung jener merkwürdigen psychischen Mechanik zwischen Angst haben und Angst machen, in welche Jörg Haider mittlerweile ganz Österreich hineingezogen hat ...(Bertram Karl Steiner, Kärntner Tageszeitung)

... Ich empfehle dieses im Drava Verlag erschienene Buch nicht zuletzt jenen, die Haider für einen 'begabten' Politiker halten. Die meisten, die Haider für so begabt halten, sind bloß in den Erfolg verknallt, den er ja tatsächlich hatte. Ottomeyer dekonstruiert diesen Erfolg, der aus wenigen simplen Elementen besteht ... Franz Schuh, Die Zeit

... Rechtspopulist? Bierzeltsozialist? Die aktuelle Frage nach dem Wesen der FPÖ lässt sich nicht abkoppeln von der Frage nach dem Wesen Jörg Haiders. Soziologe Klaus Ottomeyer gibt in einem neuen Buch Antwort ... (Carina Kerschbaumer, Kleine Zeitung)

... Die politisch ergiebigste Untersuchung ist 'Die Haider-Show' von Klaus Ottomeyer, der seit 1983 an der Universität zu Klagenfurt in Kärnten - gewissermaßen in der Höhle des Löwen - ordentlicher Professor für Sozialpsychologie ist. Er seziert die Wirkung von Haider in eine Reihe von uns vertrauten Bestandteilen ... (Harald Loch, Sächsische Zeitung)

... Professeur de psychologie a l'université de Klagenfurt en Carinthie, le Land de Haider, Klaus Ottomeyer est l'un des plus subtils analystes autrichiens du phénomene ... (Lorraine Millot, Libération)

... Es ist leicht und schnell zu lesen, denn es ist anschaulich geschrieben, überdies mit Beispielen belegt und der Text wird durch sorgsam ausgewählte Fotos abgerundet ... (Gerlach, Bayern2Radio)

... All jenen Leserinnen und Lesern, die sich für die psychischen Mechanismen, mit denen der Demagoge seine Anhängerschaft gewinnt, interessieren oder einfach nur mehr über den psychologischen Hintergrund solcher politischen Prozesse wissen möchten, kann das Buch Ottomeyers nur wärmstens empfohlen werden ... (G. Poscheschnik/C. Bruckner, Psychologie und Gesellschaftskritik)

... Das Buch liest sich leicht und flüssig, zahlreiche von populistischer Vereinfachung, Alltagsrassismus, Sexismus und Menschenverachtung geprägte Zitate Haiders und 'sprechende Bilder' illustrieren die Behauptungen des Autors ... (Karin Liebhart, SWS Rundschau)

... Zusatzlektüre für die EU-14 und den drei Weisen besonders in Wesensfragen empfohlen ... (Wolfgang Machreich, Die Furche)

... Wenn es Klaus Ottomeyer nicht gäbe müsste man ihn erfinden, denn er ist weltweit der einzige 'Haiderologe' ... Und noch was vorweg: das Buch 'Die Haider-Show' liest sich spannend wie ein Krimi ... (Dragoslav Dedovic, Deutsche Welle, Buchtip des Tages)

... Eine Selbstdeklaration der untadeligen Gesinnung ist das Buch gerade nicht. Es ist eine fundierte Untersuchung des ungleich wichtigeren Problems: Wie ist es dazu gekommen, dass Jörg Haiders Partei in wenigen Jahren zur zweitstärksten Partei in Österreich geworden ist? ... Abscheulich ist sie allemal und doch anziehend; unheimlich, weil sie so viele Wähler und Wählerinnen hinter sich schart ... (Paul Parin, Die Wochenzeitung)

... Ottomeyer versucht in gutem und knappem Stil und auf verständliche Weise die sozialpsychologischen Hintergründe, die den politischen Erfolg der Figur Haider machen, offen zu legen. (...) Der Grundgedanke dieses Buches ist, dass Haider ein politischer Schauspieler ist, der über verschiedenste Identifikationsangebote die Menschen in der Krise der Moderne an sich zu binden und über autoritäre und sadistische Orientierungen zu verführen sucht. (...) Deswegen sollte dieses knappe und ohne große Anstrengungen zu lesende Büchlein auf den Nachtkästchen der Oppositionspolitiker und gegen Haider sich mühenden Menschen zu liegen kommen. (Bernhard Kuschey, ÖZP)

Vorbemerkung * Robin Hood in Österreich * Der männliche Sportler und die Erotisierung der Politik * Der Bierzelt-Sozialist und die symbolische Überwindung der Klassengesellschaft * Der das Erbe antritt. Die stabile Identifizierung mit der »Kriegsgeneration« * Folgenloses Dementi und Lügen, bis sich die Balken biegen * Rassistische Diskriminierung: Von »Buschnegern« und »zukünftigen Mördern unserer Kinder« * Kolig-Affäre und Kinderschänder-Kampagne. Der Missbrauch des Missbrauchs * Doch ein Gewissen? * Wann hat der Spuk ein Ende?