Theodor Kramer (1897–1958) erfasste in seinem gewaltigen lyrischen Werk wie kein zweiter das soziale und politische Leben seiner Zeit, jene dreißig zentralen Jahre des 20. Jahrhunderts zwischen 1925 und 1955. Sohn eines jüdischen Landarztes in Niederösterreich, im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, schlug er sich als Buchhändler und Buchvertreter durch, genoss einen kurzzeitigen Ruhm, ehe er 1939 aus Wien nach London fliehen musste und im Exil dem Vergessen anheim fiel. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Lyriker des Jahrhunderts, seine Gesammelten Gedichte wurden in den letzten Jahren in drei Bänden neu aufgelegt. Das vorliegende Buch basiert auf Beiträgen eines internationalen Symposions in London zum 100. Geburtstag des Dichters. Aus literaturwissenschaftlicher und aus zeitgeschichtlicher Warte beschäftigt es sich mit Theodor Kramer und seinem Werk: mit dem Schöpfer zeitloser Lyrik und dem leidenschaftlichen und am Geschehen (mit-)leidenden Chronisten seiner Zeit.

Zwischenwelt 7, hrsg. von der Theodor Kramer Gesellschaft