Der Kärntner slowenische Autor – Erzähler, Dramatiker, Lyriker, Essayist und Kritiker – Janko Messner, geboren 1921 in Aich/Dob bei Bleiburg/Pliberk, hat seit seinem ersten Buch, der Dokumentation Morišce Dravograd aus dem Jahre 1946 (dt. Hinrichtungsstätte Unterdrauburg/Dravograd) ein umfangreiches Œuvre geschaffen.
Dieses Œuvre wird in den kommenden Jahren im Drava Verlag als Ausgewählte Werke in 11 Bänden, kommentiert, redigiert und herausgegeben von Dr. Jozej Strutz, erscheinen. Es sind 7 Bände in Deutsch und 4 Bände in Slowenisch geplant.
Am Beginn stehen Janko Messners Prosawerke. Prosa I enthält Schiache Geschichten (slow. Skurne štorije, 1971–75), Ansichtskarten von Kärnten und Kärntner Triptychon – Koroški triptih. Der Band Prosa II basiert auf den Büchern Gorše štorije (Drava, Klagenfurt/Celovec 1988), Kärntner Heimatbuch (Trieste/Trst TTZ 1980) sowie Schwarzweiße Geschichten (Drava, Klagenfurt/Celovec 1995).
Janko Messners erzählerisches Werk ist in seiner explizit politisch-gesellschaftskritischen Thematik wie auch in seiner satirisch-grotesken Darstellungsform als beispielhaft für die österreichische und slowenische Literatur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts anzusehen. Es hält sich formal an das naturalistische Modell des »Sekundenstils«, offenbart aber in seiner grotesk-skurrilen, häufig auch humorig-selbstironischen und bitteren Überformung die prekäre Situation des modernen Menschen, der zwischen Anpassung und Identitätssuche changiert und den Weg zu Aufklärung und Selbstgewissheit nur über Tabubrüche, politische Konflikte und selbstironische Projektionen findet. Insbesondere die Kurzprosa wurde zu einem Markenzeichen Janko Messners, zumal es ihm in seinen Texten gelingt, in knappen Begebenheiten cruciale Stationen moderner menschlicher Existenz, sozialer und politischer Konflikte, zu umreißen und symbolisch zu veranschaulichen.

Prosa 2

Ausgewählte Werke in 11 Bänden

Janko Messner geb. 1921 in Aich/Dob bei Bleiburg/Pliberk. Gymnasium in Klagenfurt/Celovec, St. Paul im Lavanttal und Maribor. Studium der Slawistik in Ljubljana. Einer der hervorragendsten Vertreter der Kärntner slowenischen Literatur.
Zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen, darunter Das goldene Prag 1977 für das Fernsehdrama »Vrnitev« (Rückkehr), Preis der France-Prešeren-Stiftung, Ljubljana 1978, Prežihov-Voranc-Preis, Ravne na Koroškem 1987, Literaturpreis Vstajenje der Slowenen in Italien, Triest 1989, Goldmedaille Aritas (Satira) für die beste satirische Dichtung Sloweniens, Ljubljana 1993, Pergamino de Honor. Por su solidaridad. La casa de los tres Mundos, Ernesto Cardenal. Granada, Nicaragua, 1997, 2002 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, welches er jedoch aus Protest gegen die Weigerung des ORF, »Vrnitev« auszustrahlen, an den Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer zurückgeschickt hat.
Zuletzt 2008 Würdigungspreis für Literatur des Landes Kärnten.