In seinem neuen Gedichtband gelingt es Michael Lehofer neuerlich in kunstvoller Reduktion, schnörkellos und direkt, Ansichten und Einsichten zu geben, die eines der ältesten Themen der Menscheit be-sinnlich machen.

60 Haikus über die Liebe
Zu lesen und zu schenken

Michael Lehofer, Prim. Univ.-Prof. DDr., geboren und aufgewachsen in Graz.Psychologiestudium in Salzburg, Medizinstudium in Graz, Psychotherapieausbildungen. Weiterbildung zum Psychiater und zum klinischen Psychologen an den Universitätskliniken in Innsbruck und Graz. Habilitiert in Graz. Wissenschaftlicher Schwerpunkt Sucht und Depression. Funktionen in psychiatrisch wissenschaftlichen Gesellschaften. Vorstand der Allgemeinpsychiatrischen Abteilung I an der Sigmund Freud Klinik in Graz und ärztlicher Leiter der Drogenberatung des Landes Steiermark. Psychotherapeutische Praxis. Führungskräftecoach. Längere Auslandsaufenthalte in Indien und England.

...Sind Gedichte liebestauglich? Und ist Liebe gedichtfähig? Und wenn - wozu Liebesgedichte? Kommt es nicht darauf an, unberührt seine Haut zu retten, durchs Leben zu eilen, zu huschen, die notorische Hilf- und Obdachlosigkeit Liebender zu meiden? Luxus - Liebe?
Und doch ist nichts gewisser als der Vorrang der Liebenden vor den Zweiflern und Fragern. Weil wir lieben, weil wir lernen und wachsen können mit dem Herzen, darum reden wir. Darum gibt es die erschütterndste und zugleich erbärmlichste unter allen Textsorten: Liebesgedichte. Lieben: Schmaler Pfad ins Paradies; wenn wir unterwegs müde werden und verzweifeln wollen, greifen wir nach dem Arm des Seelenarztes.
Michael Lehofers sechzig Minitexte über das Lieben, gebrochene Sätze und Satzembryos, sind aus Erfahrung gewonnen und bedeuten eine Herausforderung. Der Grazer Primar, Psychiater, Coach und Dichter sucht nicht das Bad des Gefühls, in dessen uteraler Wärme sich schon mancher Schreibende das beherzte Denken abgewöhnt hat - er streckt Fühler aus. In eine Zone, wo es Gewissheit nur für wache Augen gibt, nur für Gehende. (Literatur und Kritik; Nr.: 423/424 - Willibald Feinig)

6
Solange wir uns
Noch nahe kommen können oder trennen
War noch nichts
Zwischen uns

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Nach wie vor der größte Liebesbeweis
Ich könnte auf dich verzichten
Ich will aber nicht