Das KOPFTHEATER ist ein ironischer Blick auf die Welt, aus einer kleinen auf die große. Alles passiert in Jetztzeit, und die verteilt ihre Geschichten nach Belieben, sie erzählt nicht chronologisch und nur bedingt korrekt.
Das KOPFTHEATER schreibt trotzige Geschichten, nimmt Alltag auf, stößt auf Banalitäten und Barrieren.
Das KOPFTHEATER ist Prosa und Stillleben zugleich, eine Regieanweisung in Fußnoten zur Welt des Theaters. Analogien zu lebenden oder verstorbenen Personen sind rein virtuell.
Roman
Elisabeth Wäger, geb. in Rankweil/Voralrberg; lebt sein 1979 als Autorin in Wien; 20 Jahre Tätigkeit als Dramaturgin bei den Wiener Festwochen, verantwortlich u. a. für Idee und Konzeption der Programmreihe ZEIT/SCHNITTE (1990-1997) sowie für zahlreiche kulturpolitische Initiativen: Projekte mit österreichischen AutorInnen, erste Koproduktionen mit israelischen Theaterschaffenden, Dramaturgie für Theaterprojekte. Veröffentlichte Lyrik, Prosa, Theaterstücke und Hörspiele (u. a. für NDR, WDR). Mehrere Buchveröffentlichungen, u. a.: Annas Häuser; Verhärtung der Puppenhaut; Blick durch den Spiegel; Zwischen den Bildern; Und i dr Mitti s Salz (Gedichte, Prosa und Dramolette in alemannischer Mundart mit schriftdeutschen Übertragungen).
Hintergründiger Witz und schwarzer Humor wechseln mit kluger Ernsthaftigkeit und praktischem Verstand.
Elisabeth Wäger läßt die Gedanken einer Frau frei vazieren. Sie fließen leicht, tanzen auf den Wellen des Flusses, lassen mich lachen und auch erschrecken, nachdenken, und wenn Carola am Ende "Auf Wiedersehen" sagt, dann hoffe ich, daß sie das ernst meint. (Ditta Rudle in "Buchkultur" 10/2010)
(...) Die mentalen Proben-Protokolle des »Kopftheaters« sind die Regiearbeit einer Lügen-Detektorin, die ihre Geschöpfe mit warmem Sarkasmus vorfürt. Und so springt der Blick ständig hin und her vom Monolog im Inneren des Kopfes hinüber zur dramaturgischen Draufsicht auf das Theater, das dieses Hirn aufführt. Höchst intrikat verschränkt solche Poetik stets das Dargestellte mit dem Modus der Darstellung, zwingt den Leser in die Teilhabe an der Psychopathologie eines Schreibens, das allemal vernünftiger ist als die verrückte Welt. Eine Hinreißung. (Peter Roos in Die Presse, 12. Februar 2011)
Meine Heimat ist 22m² groß und funktioniert nur im Sommer. Sie ist eine Sommerheimat.
Da eine Heimat etwas ganz Persönliches ist und nicht austausch- oder übertragbar und unter Umständen für Mitbewohner ein Platzproblem darstellt, habe ich Phil in die Antarktis geschickt, zu den Polkappen.
Mein Vorschlag lautete, anstatt sich hinter Bühnenwänden mit Elevinnen herumzudrücken, sich doch im Namen der Weltgemeinschaft um das Abschmelzen der Gletscher zu kümmern, um sich, bei Vertiefung in diese Materie, möglicherweise eine neue Karriere aufbauen zu können.
Denn, Tatsache ist, wir brauchen Geld.
Es ist Tatsache, dass seit der Zunahme des Massentheatertourismus die Nachfrage nach massentauglichen Regisseuren von Jahr zu Jahr zugenommen hat. Dieses der Globalisierung geschuldete Phänomen hat zur Folge, dass die Auftragslage für Regisseure nicht, wie angenommen, verbessert werden konnte, sondern, nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, sich buchstäblich verschlechterte. Im Angebotstehen jüngere Regisseure. Klug, kalt, berechnende, kompatibel.
So wie Phil war.