Kärnten verzeichnet in den letzten Jahren eine starke Abwanderung unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die dazu statt?ndende öffentliche Diskussion dreht sich vor allem um fehlende Berufsperspektiven und den drohenden Mangel an quali?zierten Arbeitskräften, da insbesondere gut quali?zierte Heranwachsende ihre Zukunftschancen vermehrt außerhalb Kärntens zu suchen scheinen. Die vorliegende Studie rückt demgegenüber die subjektive Sicht und die Lebensstrategien der Heranwachsenden selbst in den Mittelpunkt. Mittels biogra?sch orientierten, qualitativen Methoden wurden junge Menschen in und außerhalb Kärntens befragt, welche Lebens- und Zukunftsorientierungen sie haben. Im Zentrum stehen dabei die „sozialräumlichen Selbstverortungen“, die nicht nur von Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, sondern auch von sozialen Beziehungen, Freizeitinteressen, soziokulturellem Umfeld und Chancen für eine autonome Lebensführung beein?usst werden. Es geht vor allem um die Frage, was junge Erwachsene aus Kärnten nach einer Phase der Orientierung und des Experimentierens zum Bleiben oder Zurückkehren bewegen könnte. Schließlich werden Empfehlungen und Strategien abgeleitet, um die Chancen für junge Erwachsene zu erhöhen, nach einer Phase der Orientierung und Quali?kation die eigene Lebens- und Zukunftsplanung mit einer Lebensperspektive in Kärnten zu vereinbaren.

Wanderungs-, Bleibe- und Rückkehrmotive von jungen Menschen aus Kärnten

Sylvia Leitner, geboren 1979 in Klagenfurt, Diplomstudium der Psychologie und Pädagogik an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt, Doktorat im Fachbereich Sozialpädagogik, wissenschaftliche Projektmitarbeiterin und Dozentin an der Abteilung für Sozial- und Integrationspädagogik.

Stephan Sting, geboren 1958 in Balingen (Württemberg), Univ.-Prof. Dr. phil., ist Professor für Sozial- und Integrationspädagogik am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaften