Boris Jesih analysiert in seiner akribisch genauen Studie die Entwicklungslinien der „Minderheitenfrage" bzw. der politischen Partizipation der slowenischen Minderheit in Kärnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei zeigen sich widersprüchliche Orientierungen, Strategien und Entscheidungen der gesellschaftlichen Akteure im Wechselspiel minderheiten-interner Machtkämpfe, sowie in der interessenspolitischen „Hilfe" Jugoslawiens bzw. Sloweniens und vor allem aber auch in der „Minderheitenpolitik" österreichischer Parteien bzw. Regierungen auf Landes- und Bundesebene.

Was wollen die Kärntner Slowenen?

Boris Jesih, geb. 1956, Politologe, Mitarbeiter des Instituts für ethnische Studien in Ljubljana, Dozent an der Universität Koper/Capodistria, seit 2008 Staatssekretär für Slowenen im Ausland. Zahlreiche Forschungen und Veröffentlichungen über ethnische Minderheiten, speziell die Kärntner SlowenInnen.

Der Fülle des Kärnten-Materials zum Trotz: Richtig gelesen kann Jesihs Buch jenen helfen, die bei der Sichtung alter und weltweit neu sich ankündigender nationalistischer Konflikte nicht im Rahmen von Mythen und Legenden hängen bleiben wollen, sondern allgemeine Charakteristika von "Minderheitenkonflikten" als Partizipationskonflikte erkennen wollen. (Mirko Messner in "Volksstimme" Sommer 2010)