Die packenden Texte von 25 AutorInnen, die Tomo Virk in dieser Anthologie versammelt hat, vermitteln einen repräsentativen Einblick in das literarische Schaffen der achtziger und neunziger Jahre in Slowenien. Es ist die Zeit der kurzen Geschichte: Angesiedelt zwischen der amerikanischen Tradition der Short story und den Traumbildern des Slowenen Ivan Cankar zu Beginn des 20. Jahrhunderts, erzählen sie am Ende dieses Jahrhunderts erneut von einer fragmentierten Zeit im Umbruch.

Zeitgenössische Erzählungen aus Slowenien

Mit einem Vorwort des Herausgebers

Ein faszinierender Einblick in das lebendige Schaffen einer zu wenig bekannten Literatur.

Die AutorInnen: Maks Kubo, Milan Klec, Mart Lenardic, Boštjan Seliškar, Igor Bratož, Aleksa Šušulic, Igor Zabel, Maja Novak, Silvija Borovnik, Andrej Blatnik, Polona Glavan, Dušan Cater, Vinko Möderndorfer, Franjo Francic, Andrej Morovic, Rudi Šeligo, Drago Jancar, Jani Virk, Lidija Gacnik-Gombac, Rade Krstic, Sebastjan Pregelj, Marijan Pušavec, Ted Kramolc, Nina Kokelj, Aleš Car.
Der Herausgeber Tomo Virk ist Dozent am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Ljubljana.

Worüber wolltest du reden?
In meinem Zimmer, sage ich. In meinem Bett.
So wird es nicht gehen, denke ich. So habe ich schon begonnen, und dann wollte sie das Handtuch. Ich muss anders anfangen, anders.
Ich schaue: auf den Fliesen verschlungene Rinnsale. Kapillaren. Ich spüre: in den Schläfen, an der Stirn, am Hals pulsiert es. Ich weiß: etwas machen. Ich weiß: etwas sagen.
Ich bitte dich, sage ich, warum wischst du dich nicht ab, wenn du aus der Wanne steigst? Wozu hast du überhaupt das Handtuch?
Meine Stimme, entschlossen und selbstbewusst. Richard Burton, der Tito spielt.
Ich sehe sie an: Kommt es auch ihr so vor?
Sie sieht mich an. Ich warte: Was wird sie sagen? Wie wird sie sich verteidigen?
Das Handtuch? sagt sie. Es fällt an ihr nieder.
Ich weiß: ich schwitze. Wenn sie es bemerkt, habe ich verloren.
Weich bloß nicht aus, sage ich. Ich bemühe mich, nicht wegzusehen.
Du weißt es selbst, sage ich. In meinem Zimmer. In meinem Bett.
Ach, sagt sie. Das ist Donald.
Donald? frage ich.
Ja, Donald.
Aber: was treibt er dort? Das heißt: er ist splitternackt. Raucht eine Zigarre. Import. Er stippt die Asche aufs Bettzeug.
Sie sieht mich an. Ich warte: Was wird sie sagen? Wird sie sich irgendwie wehren? ... (Andrej Blatnik: Feuchte Wände)