Zu Gesprächen über Zukunftsperspektiven des Zusammenlebens der Sprachgruppen in Kärnten lud Marjan Sturm, Obmann des Zentralverbandes slowenischer Organisationen in Kärnten, einen interessierten Personenkreis über den Zeitraum eines Jahres. Ziel war es, Positionen zu erarbeiten, die über das volksgruppenpolitische Entweder-Oder hinausweisen, und Möglichkeiten einer grenzüberschreitenden Mehrsprachigkeit, die alle Bevölkerungsgruppen einbindet, auszuloten. Die Dringlichkeit eines Paradigmenwechsels in einem geeinten Europa wurden ebenso diskutiert wie die Chancen und Grenzen der Rechtsprechung als gesellschaftliches Mittel zur Konfliktlösung. Die Verknüpfung von Ethnizität und Sprache wurde radikal in Frage gestellt, mögliche Entwürfe zu alternativen Subjektpositionen erörtert.
Die Beiträge der geladenen ExpertInnen aus Geschichts-, Kultur- und Sprachwissenschaft, Rechtspolitik, Regionalentwicklung, Erziehungswesen und Konfliktforschung werden in diesem Essayband veröffentlicht und – unter Mitwirkung des Friedensforschers Johan Galtung – mit programmatischen Thesen ergänzt.
Wege aus der Ethno-Polarisierung / Poti iz etnicne polarizacije
Vom Kärntner Ortstafelk(r)ampf
zur gelebten Mehrsprachigkeit.
Dr. Marjan Sturm M.E.S., geboren 1951 in Klagenfurt/Celovec. Seit 1992 Obmann des Zentralverbandes slowenischer Organisationen in Kärnten (ZSO); Vorsitzender des Beirats für die slowenische Volksgruppe im Bundeskanzleramt.