1946 hat Janko Messner Überlebende des Gestapo-Gefängnisses in Dravograd/Unterdrauburg befragt und eine Dokumentation über die dortigen Geschehnisse verfasst. Das Buch ist im slowenischen Original 1946 und als Neuauflage 1985 erschienen. Mit der vorliegenden deutschsprachigen Ausgabe wird eine der ersten zeitgeschichtlichen Dokumentationen, die mit der Methode der »Oral history« arbeitet, zugänglich gemacht. Dieses Buch lässt Opfer zu Wort kommen, ohne von Rache getragen zu sein, und verweist auf die Anfänge der schriftstellerischen Tätigkeit von Janko Messner, die hier, in der Begegnung mit Unrecht und Unmenschlichkeit, ihre Wurzeln hat.
Aus dem Vorwort des Autors: ... Warum rühre ich – 50 Jahre danach – die Erinnerungen an diese todtraurigen Geschichten auf? Warum, wenn nicht aus der selbstverständlichen Pflicht und Schuldigkeit den Opfern gegenüber, vor allem den hingerichteten antinazistischen Kärntner Widerstandskämpfern, unter ihnen meiner – vom Kärntner Gestapomann Wiegele bestialisch ermordeten – Tante Jožica Flander. Besser spät als niemals soll – nach zwei slowenischen Ausgaben dieser Dokumentation – auch die deutschsprechende Welt die Wahrheit über diese Geschehnisse erfahren ...

1941-1945

Deutschsprachige Erstveröffentlichung einer zeitgeschichtlichen Dokumentation über das Gestapogefängnis in Dravograd/Unterdrauburg, 1946 verfasst von Janko Messner.

Janko Messner, geb. 1921 in Aich bei Bleiburg/Dob pri Pliberku (Kärnten). Nach dem Kriegsdienst in einem Strafbataillon der Wehrmacht Studium der Slowenistik in Ljubljana, Rückkehr nach Kärnten, Arbeitslosigkeit, dann bis zur Pensionierung Lehrer am Slowenischen Gymnasium in Klagenfurt/Celovec. Mitbegründer und langjähriger Präsident des Verbandes slowenischer Schriftsteller in Österreich. Zahlreiche Literaturpreise.