Ein Lebensversuch im Land der Dichter und Denker

Eine Bluttat erschüttert die Berliner Brecht-Uni im Herbst 2010. Was hat Tabea Thuleweit dem umstrittenen Literaturprofessor Gothial angetan? Was steckt hinter der Verzweiflung der ehemaligen Germanistikstudentin? Das versuchen die Ermittler Felder und Linde herauszufinden.

Während Tabea die Strafe für ihre Gewalttat in Moabit und Hessen hinter Gittern absitzt, tauchen die Leser episodenhaft in die Hintergründe und das Umfeld der gescheiterten Akademikerin. Durch Zeitreisen ins brandenburgische Zehdenick der 80er über Kameraschwenks ins heutige Istanbul, wo Tabeas Freund Alparslan von der Haft erfährt, bis zum umkämpften Afghanistan, in dem Tabeas Bruder Friedrich als Bundeswehr-Arzt lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt ist.

„Ausgekafkat“ ist ein Gesellschaftsroman, der zeigt, wie sich Intellektuelle manchmal so weit von der realen Welt entfernen, bis sie nirgendwo mehr ankommen – und ihren Träumen und falschen Vorstellungen im angeblichen Land der Dichter und Denker erliegen. Die Geschichte zeigt in greifbarer, szenischer Art, wie eine verzweifelte Frau ganz langsam erkennt, worin ihre Irrtümer liegen. Dieser Brückenroman zeigt die Arroganz der akademischen Welt ebenso wie die ignorante Haltung vieler Nicht-Akademiker – und wie die Welten sich ohne Fremdwörter begegnen können.

Und irgendwo, ganz tief im Roman, geht es auch um Kafka.

Carsten Schmidt, geb. 1978, studierte Deutsch, Englisch und Geschichte in Rostock, Potsdam und Bradford (UK). Als Übersetzer, Texter und Konzepter arbeitet er deutschlandweit für Agenturen und Privatkunden. Er lektoriert Buchprojekte für AutorInnen verschiedener Verlagshäuser in der Schweiz, Österreich und Deutschland.

Seit über 15 Jahren ist er mit eigenen Texten auf Lesebühnen zu erleben. Gedichte und Kurzgeschichten fanden Aufnahme in mehreren Anthologien; für Kulturmagazine verfasste er über 200 Rezensionen. 2010 erschien seine literarische Biographie „Kafkas fast unbekannter Freund : das Leben und Werk von Felix Weltsch (1884 – 1964)“ (zugl. Dissertation an der Universität Potsdam 2008). In den Jahren 2014 und 2015 war er Autor der „morgenstoern-Kolumnen“ des Kabarett-Portals stoersender.tv.

Seit 2011 lebt Carsten Schmidt in Berlin. „Ausgekafkat“ ist sein erster Roman.

Rezensionen & Reaktionen

Pressestimmen

Feuilletonscout vom 7. Jänner 2019

Buchblinzler.de vom 20. Dezember 2018

„Sehr bewegend, ich habe seitenweise geweint“
Daniela Fürst, literadio Wien

„Vom ersten Satz an macht es neugierig“
Lojze Wieser, Verleger

„Ein kluges wie kurioses Romandebüt … erzählt mit Kenntnis, Witz und psychologischer Tiefe“
Barbara Weitzel in der Welt am Sonntag Kompakt

„Ein großartiges Buch.
Wer bestimmt den Wert eines Menschen? Carsten Schmidt erzählt spannend und erhellend von Macht und Ohnmacht, Vorurteilen und Lebenslügen in der akademischen Welt.
Ein literarischer Tatort, dessen Täter und Opfer scheinbar klar sind. Doch obwohl man Tat und Täter kennt, ist „Ausgekafkat“ spannender und realitätsnäher als alle Tatorte zusammen!

Die deutsche Gesellschaft in Zeiten, in denen der Wert eines Menschen täglich neu verhandelt wird.“

Ernst Grandits, 3sat